Stories 2007


Reisebericht von Horst DH2EHK SY-BEL-AMI

Nun habe ich mich wieder einmal aufgerafft um die Erlebnisse des Jahres 2007 niederzuschreiben. Es ist immer ein Kampf mit mir selbst endlich an die Tastatur zu gehen und über mein Leben an Bord der BEL-AMI zu berichten. Fange ich mal da an wo ich das letzte Jahr aufgehört habe. In der Türkei.


Ende April flog ich von Athen nach Kos und hatte dann das Glück dass eine Fähre nach Bodrum ging. Vorher hatte ich in der Marina Turgutreis, in der mein Boot lag, angerufen ob überhaupt eine Verbindung von Kos in die Türkei besteht. Es war ja noch keine Saison. Ja sagte man mir, es geht eine Fähre nach Bodrum. Was man mir nicht sagte war, dass diese Fähre nur am Mittwoch und am Samstag fährt. Ich kam glücklicherweise am Samstag an. Sonst hätte ich 3 Tage warten müssen. Daran kann man schon erkennen wie gut man sich auf türkische Aussagen verlassen kann. Nun, es ging ja gut.

  Die Grenzformalitäten waren schnell erledigt. Ein Zöllner fragte mich nur was ich im Gepäck hätte. Ich sagte ihm: alles was ich auf meinem Boot brauche. Darauf fragte er mich: was z.B.? Ich sagte ihm das ich einen Waschbeutel dabei hätte und sonstiges. Mir fiel im Moment nicht ein was ich alles aufzählen sollte. Daraufhin konnte ich passieren. Mit einem Dolmusch ging es dann zur Marina.

Das Wetter war miserabel, Regen, Wind und ca. 12 Grad. Ich kam um etwa 19.00 Uhr in der Marina an. Ich hatte vorher telefonisch darum gebeten das man den Strom angeschaltet lässt (im Bereich wo mein Boot lag wird der Strom abends abgeschaltet) und war angenehm überrascht dass es so war. So konnte ich gleich meine Batterien laden.



Nach einigen Tagen entschloss ich mich einige Arbeiten am Boot machen zu lassen. Ich hatte eine Lackierung ins Auge gefasst. Die Boote die man mir zeigte waren recht gut lackiert und so gab ich den Auftrag meinen Rumpf und das Unterwasserschiff neu zu machen. Den Rumpf wollte ich mit                           „AWL GRIP“ lackieren lassen. Meine Aufträge erteilte ich der Firma "SELMA"  die in der Marina tätig ist. Der Fertigstellungstermin wurde vereinbart und der Preis. Alles inklusive 3500,-€.

Dann machte mir der Eigner der Firma noch ein gutes Angebot für ein neues Teakdeck. Das wollte ich eigentlich schon letztes Jahr machen lassen. Ich entschloss mich also auch das Deck machen zu lassen. Auf was hatte ich mich da eingelassen!

Die Arbeiten begannen schon mal viel später als dass man den Termin noch hätte halten können. Ich selbst hatte schon viele Vorbereitungen getroffen um die Arbeit schnell voran zu bringen, von den Arbeitern selbst sah ich erst mal keinen. Aber irgendwann kam dann ein Arbeiter, man stellte ihn mir als den Tischler vor der das Deck machen würde. Er kam mit einem Hammer und einem Brecheisen und einem Schraubendreher und wollte das alte Deck abreißen. Es dauerte nicht lange da musste ich meine Werkzeugkiste rausholen weil ihm einiges fehlte. Mit Gewalt wurde dann das alte Teak entfernt.

Nachdem das Teak abgerissen war blieben noch 1600 Schrauben die aus dem Deck herausragten. 200 davon konnten wir mit einem Schraubendreher herausschrauben, den Rest konnten wir nur mit Gripzangen greifen und mühsam herausdrehen. Nun, das ist anstrengend, und so war ich nach kurzer Zeit allein und schraubte diese alten Schrauben raus. Mein Tischler hatte schnell eine Ausrede und war verschwunden. Nach einiger Zeit tauchte er dann wieder auf, aber nur um 10 Schrauben rauszudrehen und mir zu sagen dass seine Hand schmerzt und war gleich wieder weg. Von den 1600 Schrauben habe ich dann wohl 1200 allein herausgedreht. Irgendwann war das auch geschafft.

                                   Endlich, das alte Teak ist entfernt

Zwischendurch kam dann auch tatsächlich der Lackierer und schaute sich den Rumpf an.

Er spachtelte schon mal ein bisschen und schliff und vertröstete mich auf später. Das Wetter wäre noch nicht gut zum lackieren.

Ich will nun nicht alle Arbeiten minutiös aufzählen, ich will dem Leser nur einen kleinen Einblick geben wie in der Türkei gearbeitet wird. Wie ich im Laufe der Zeit erfuhr hatte die Firma „ SELMA“ zuviel Arbeiten angenommen. Dazu kamen etliche Reklamationen die abgearbeitet werden mussten und das alles mit Leuten die keine Facharbeiter sind. Ich habe den Reklamationsumfang nur schätzen können. Es waren ca. 50%. Wenn man nicht an Bord ist und die Arbeiten beobachten kann sieht es nicht gut aus. Die meisten von den Arbeitern sind angelernt und können nichts! Der Rest, so wie mein Tischler, hat mit Sicherheit auch keine Lehre gemacht. Warum er sich Tischler nannte weiß ich auch nicht, jedenfalls hatte er sehr wenig Ahnung von dem was er tat. Wenn ich nicht ständig anwesend gewesen wäre und hätte nicht sofort gesehen wenn etwas schief lief, ich weiß nicht wie mein Teakdeck heute aussehen würde. Schon wenn ich mal den Rücken kehrte hat es dieser Typ   geschafft einen Fehler zu machen. Dazu kam noch dass er kein vernünftiges Werkzeug hatte und ständig meins benutzen musste. Weil er mal eine Arbeit dreimal wiederholen musste hat er mir angedroht mir die Kehle durchzuschneiden.

Jedenfalls hatte ich dann nach 6 Wochen ein neues Teakdeck und einen neu lackierten Rumpf.

Wie viel Nerven mich das gekostet hat verschweige ich hier lieber. Außerdem habe ich 50% der Arbeit selbst gemacht und war kurz davor die Firma zu entlassen, wenn ich nicht schon 50% des vereinbarten Preises bezahlt hätte.

Einige Ratschläge kann ich jedem geben der in der Türkei Arbeiten ausführen lassen möchte:

  1. Zuerst erkundigen welchen Ruf die Firma hat

  2. Wichtig ist nicht nur die Firma sondern wer macht die Arbeit. Ich hatte mir vorher ein Boot angeschaut und das Teak sah ordentlich aus. Nur in der Zwischenzeit hat der Tischler gewechselt. Die Leute wechseln dort oft ihren Arbeitsplatz.

  3.   Mehrere Kostenvoranschläge einholen, am besten auch von Firmen die außerhalb der Marinas arbeiten. Diese sind oftmals besser und billiger.

  4. Man verlangt 50% der Kosten als Anzahlung. Damit ist die Firma schon im sicheren Bereich. Nie soviel Anzahlung machen. Erst schauen wie die Firma arbeitet.

  5. Wenn möglich den Leuten immer auf die Finger schauen. Wenn sie nicht unter Aufsicht sind, machen sie viel Mist.

Ich habe 6 Wochen mit den Leuten zusammen gearbeitet und kann mir über die Arbeitsmoral ein Bild machen. Auch wenn sie an anderen Booten gearbeitet hatten, habe ich mir das angeschaut. Oftmals habe ich die Eigner bedauert die für die Arbeiten viel Geld bezahlen mussten und nur Mist bekommen haben. Besonders möchte ich die Firma

„ SELMAR“ in der Marina Turgutreis nennen und jedem raten zu einer anderen Firma zu gehen. Allerdings muss ich gestehen selbst Facharbeiter zu sein und vielleicht einen zu hohen Standard zu verlangen. Nur, wenn es um mein Boot geht verlange ich gute Arbeit und keinen Pfusch. In der Türkei scheint aber ein anderer Maßstab zu gelten.

 

Noch eine Begebenheit vom lackieren. Nach dem das Boot lackiert war zeigte mir der Lackierer stolz seine Arbeit. (übrigens der Beste Mann von der ganzen Firma)

Nach einiger Zeit habe ich dann genauer die Lackierung in Augenschein genommen.

Auf dem ganzen Rumpf verteilt waren Silikoneinschlüsse. Das hieß: das Boot musste nochmals komplett abgeschliffen, gespachtelt, grundiert und lackiert werden.

Wie konnte das passieren? Ein Monteur am Nachbarboot hat die Z-Antriebe mit silikonhaltigem Spray behandelt. Und gerade zwischen der letzten Reinigung und der  

Lackierung. Der Wind tat das übrige. PECH!!!

                             Endlich fertig, die BEL-AMI im neuen Gewand

 Endlich war die Zeit des Ärgerns und des Frustes vorüber und ich konnte wieder ins Wasser mit meinem Boot. Vier Wochen waren für die Arbeiten vorgesehen gewesen, es wurden sechs.

Die BEL-AMI am Kran

Auf jeden Fall war ich erstmal glücklich wieder im Wasser zu sein. Einige kleine Arbeiten mussten noch gemacht werden, aber das konnte auch am Steg gemacht werden. Weil ich ständig anwesend war und die Fehler sofort berichtigen ließ, war wenig Nacharbeit zu machen. Ich nutzte die Zeit bis zum Start noch dazu, mir einen Bugspriet zu bauen. Das Vorsegel kommt dadurch etwa 1m weiter nach vorn und das Boot segelt sich besser.

ein neuer Bugspriet aus Irokoteak

Mitte Juni 2007 startete ich dann aus dem Hafen Turgutreis. Eigentlich wollte mich jemand begleiten, aber wie es so ist im Leben, diese Person konnte plötzlich nicht mehr, oder wollte nicht mehr, ich weiß es nicht. Also blieb mir nichts anderes übrig als allein zu segeln. Allerdings hatte ich das Glück dass mein Bruder denselben Weg hatte und er mit seiner NAXOS mich begleitete. Wir wollten zurück nach Griechenland. Das hieß: wir mussten durch das Starkwindgebiet der Kykladen.

Die NAXOS an meiner Seite

Unsere Route führte uns über Kalymnos, Astypalaia, Anafi nach Santorini. Zwischen den Inseln hatten wir guten Segelwind und so konnten wir endlich einmal vernünftige Fotos von unseren Segelbooten machen. Das ist der Vorteil wenn man mit zwei Booten unterwegs ist.

Die BEL-AMI in der Ägäis bei Wind 5-6 Bf.

Unsere Route führte uns über Kalymnos, Astypalaia, Anafi nach Santorini. Zwischen den Inseln hatten wir guten Segelwind und so konnten wir endlich einmal vernünftige Fotos von unseren Segelbooten machen. Das ist der Vorteil wenn man mit zwei Booten unterwegs ist.

Thyra, der Blick über den Krater

 Auch wenn man sich mit dem Boot im Krater befindet ist es ein wunderbarer Anblick auf die Stadt Thyra, am Kraterrand gelegen, oberhalb der steilen Kraterwände mit dem wunderbaren Farbenspiel und den vor Anker liegenden Kreuzfahrtschiffen.      

BEL-AMI im Krater von Santorini

Von hier aus ging unser Törn dann über Sikinos, Folegandros, Antiparos, Sifnos, Serifos nach Kythnos. Und von hier ging es dann hinüber zum Peloponnes. Wir hatten unwahrscheinliches Glück. Bis auf zwei Tage, die wir im Hafen von Serifos verbrachten, hatten wir keinen Starkwind. In der Bucht von Porto Heli ließen wir den Anker fallen. Mein Bruder wollte sich hier längere Zeit aufhalten. Ich wartete hier im Hafen auf meinen Sohn Dirk der wieder seinen Urlaub bei mir an Bord verbringen wollte. Er kam Ende Juli aus Deutschland und wir starteten um den Peloponnes zu umrunden.

Zuerst ging es nach Epidavros, der ersten Hauptstadt Griechenlands. Leider hatten wir keinen guten Ankerplatz und wir konnten nicht die wunderschöne Festung besichtigen die oberhalb der Stadt auf einem Berg liegt. Ein imposantes Bauwerk. Entlang der Ostküste des Peloponnes ging es dann nach Monemvasia. Eine sehenswerte alte Stadt die wieder zu neuem Leben erwacht. Hier erwischte uns ein Meltemi der zwei Tage lang mit Böen bis acht Beaufort blies.

Monemvasia           

Nachdem der Sturm abgeflaut war fuhren wir um das Kap Maleas herum und hatten auf der kleinen Insel, die der Stadt Neapolis vorgelagert ist, einen herrlichen Ankerplatz auf weißem Sand. Glasklares Wasser und herrlich warm, was will man mehr. Allerdings waren wir nicht die einzigen Segler die diese Bucht besuchten. Ca. 20 Yachten lagen hier vor Anker.

Dann ging es auf die Ostseite der Halbinsel Mani. Auch hier fanden wir schöne Ankerbuchten in denen es sich recht gut und sicher übernachten ließ. Die Halbinsel Mani ist bekannt durch ihre Häuser mit Wehrtürmen. Auch heute noch wird diese Bauweise gepflegt.

Von dieser Halbinsel ging auch der Aufstand gegen die Türken aus, der dann das ganze Land ergriff und die Türken mussten das Land verlassen.

Ein Dorf auf der Mani, typisch die Wehrtürme

Wir fuhren um das Kap Tainaron herum in den Messenischen Golf bis Koroni. Und von dort aus nach Sapientza, eine kleine Insel südlich von Methoni. Auf dieser Insel hat man in den siebziger Jahren Muflons und Wildziegen ausgesetzt die sich hier großartig vermehrt haben. Diese Ziegen haben Hörner die an Steinböcke erinnern. Sie laufen dicht am Wasser entlang und man kann sie sehr gut mit einem Fernglas beobachten. Diese Insel ist Naturschutzgebiet und es ist verboten die Insel zu betreten. Sehr interessant. Unser nächster Ankerplatz war vor Methoni. Eine alte Festung ist der Blickfang und ein Spaziergang durch das riesige Festungsgelände ist ein Muss für jeden der hier mal anlandet.

Es ging weiter nach Pilos und dann fuhren wir auf die kleine Insel Efstratio. Hier kann man nur bei ruhigem Wetter ankern da es keine geschützte Bucht gibt. Nach einer einigermaßen

Ruhigen Nacht hatten wir dann aber kein Glück. Es kam am Morgen kräftiger Wind auf und wir mussten die Insel verlassen. Es ging weiter nach Katakolon, der Hafen in dem die Kreuzfahrtschiffe festmachen und die Passagiere von hier aus nach Olympia bringen.

Es ist schon interessant neben so einem riesigen Schiff zu liegen.

Unser nächstes Ziel war Zakynthos. Auf dieser Überfahrt hatten wir einige Delphine neben unserem Boot.


Reisebericht von DL2KHK Harald



SY-BEL-AMIO & SY-NAXOS in der südlichen Ägäis

Hallo Rolf, Thomas, Klaus, Fritz und Werner,

Hier ein Gruß und ein herzliches Dankeschön für Eure Mühe mit den Wetterberichten, trotz der

schlechten Bedingungen.

X-Date: 2007/07/19 16:46:05

SY-NAXOS und SY-BEL-AMI


Hallo Freunde von I n t e r m a r,

Die Reise Richtung Westen durch die Inselwelt der südlichen Aegaeis ist gut verlaufen {nur 3 Tage mäßiger Meltemi} Eure Wettervorhersagen waren wie immer sehr hilfreich, vielen Dank dafür. Allerdings sind die Ausbreitungsbedingungenauf 20m manchmal nur mäßig, auch Positionsreporte über Pactor/Winlink waren besonders abends nicht immer rüber zu bringen.Ansonsten gibt es wenig aufregendes zu berichten, es ist schön warm hier, 35 bis 38°, 27° Wasser in den Buchten. Wir werdeneinige Wochen die Gegend erkunden, und haben sogar schon ein mögliches Winterlager für die NAXOS in Augenschein genommen.

Seit einigen Tagen genießen wir das Leben am Yachtkai von Porto Heli. Ein quirliges kleines Städtchen, mit vielen Tavernen und Bars, einigen Hotels, rundum phantastische Villenanlagen mit den dazu gehörigen dicken Motoryachten wirklich reicher Griechen, und täglich mehrere Schnellfähren (Hydrofoils & Flyincats) nach Piraeus/Athen und Inseln in der Nähe.

 

 

 

 

 

 

vy 73 von den Seenomaden der Naxos und

der Bel-Ami, Sitta, Harald und Horst DL2KHK und DH1EHK



Funkspruch zwischen Flugzeugträger und Leuchtturm
 
Dies ist ein realer Funkspruch, der zwischen Spaniern und Amerikanern statt gefunden hat - aufgenommen von der Frequenz des spanischen maritimen notrufs, Canal 106, an der galizischen Küste „Costa De Fisterra“ - am 16. Oktober 1997

Dieser Funkspruch hat wirklich stattgefunden und wurde erst im März 2005 von den spanischen Militärbehörden zur Veröffentlichung freigegeben.

Spanier: Hier spricht A853 zu ihnen, bitte ändern sie ihren Kurs um 15 Grad nach Süden um eine Kollision zu vermeiden ... Sie fahren direkt auf uns zu, Entfernung 25 nautische Meilen ...

Amerikaner: Wir raten ihnen, ihren Kurs um 15 Grad nach Norden zu ändern um eine Kollision zu vermeiden.

Spanier: Negative Antwort. Wir wiederholen: ändern sie ihren Kurs um 15 Grad nach Süden um eine Kollision zu vermeiden.
Amerikaner: (eine andere amerikanische Stimme) Hier spricht der Kapitän eines Schiffes der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika zu ihnen. Wir beharren darauf: Ändern sie sofort ihren Kurs um 15 Grad nach Norden, um eine Kollision zu vermeiden.
Spanier: Dies sehen wir weder als machbar noch erforderlich an, wir empfehlen ihnen ihren Kurs um 15 Grad nach Süden zu ändern um eine Kollision zu vermeiden.
Amerikaner: (stark erregter befehlerischer Ton) Hier spricht der Kapitän Richard James Howard, Kommandant des Flugzeugträgers „USS Lincoln“ von der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika, das zweitgrößte Kriegsschiff der nordamerikanischen Flotte. Uns geleiten zwei Panzerkreuzer, sechs Zerstörer, fünf Kreuzer, vier U-Boote und mehrere Schiffe, die uns jederzeit unterstützen können. Wir sind in Kursrichtung persischer Golf, um dort ein Militärmanöver vorzubereiten und im Hinblick auf eine Offensive des Irak auch durchzuführen. Ich rate Ihnen nicht ... ich befehle Ihnen Ihren Kurs um 15 Grad nach Norden zu ändern!!! Sollten Sie sich nicht daran halten, so sehen wir uns gezwungen die notwendigen Schritte einzuleiten, die notwendig sind um die Sicherheit dieses Flugzeugträgers und auch die dieser militärischen Streitmacht zu garantieren. Sie sind Mitglied eines alliierten Staates, Mitglied der NATO und somit dieser militärischen Streitmacht ... Bitte gehorchen Sie unverzüglich und gehen Sie uns aus dem Weg!

Spanier: Hier spricht Juan Manuel Salas Alcántara. Wir sind zwei Personen. Uns geleiten unser Hund, unser Essen, zwei Bier und ein Mann von den Kanaren, der gerade schläft. Wir haben die Unterstützung der Sender Cadena Dial von la Coruna und Kanal 106 als Maritimer Notruf. Wir fahren nirgendwo hin, da wir mit ihnen vom Festland aus reden. Wir befinden uns im Leuchtturm A-853 Finisterra an der Küste von Galizien. Wir haben eine Scheißahnung welche Stelle wir im Ranking der spanischen Leuchttürme einnehmen. Und sie können die Schritte einleiten, die sie für notwendig halten und auf die sie geil sind, um die Sicherheit ihres Scheiß-Flugzeugträgers zu garantieren, zumal er gleich gegen die Küstenfelsen Galiziens zerschellen wird, und aus diesem Grund müssen wir darauf beharren und möchten es ihnen nochmals ans Herz legen, das es das Beste, das Gesündeste und das Klügste für sie und Ihre Leute ist, nämlich ihren Kurs um 15 Grad nach Süden zu ändern um eine Kollision zu vermeiden!
 
Danach war seitens des Flugzeugträgers absolute Funkstille...



19.06.08
Tropische Wellen von unserem Mitglied Jörg, DC2JB

Neben den Meereswellen und den Funkwellen begegnet manchem Segler eine dritte Sorte Wellen: tropische Wellen. Ich hörte das erste Mal von ihnen im Segelunterricht, als ich meinen Sporthochseeschifferschein machte. Aber sie gehören offenbar nicht zu den Prüfungsfragen des DSV und deshalb werden sie im Lehrbuch nur ganz kurz namentlich erwähnt und dem Lehrer fiel auch keine passende Erklärung ein. „Passatstörung“, nun ja, das kann alles und gar nichts sein.

Was es wirklich ist, erfährt nur der Segler, der auf einem Transäquatorialtörn die Nordostpassat-Zone zwischen 15° und 5° Nord durchquert. Ich hatte auf einer Reise von Brasilien zu den Azoren gleich dreimal das Vergnügen.

Die tropische Welle kündigt sich durch tiefhängende schwarze Wolken an, so wie wir Boenwalzen auch von anderen Seegebieten kennen. Der Wind nimmt zu, wird allerdings nie zum Sturm. In meinem Fall waren es 25 Knoten in der Spitze,- immerhin kommend von zehn bis zwölf Knoten und zwar innerhalb von fünf Minuten. Und es fing an zu regnen, nein, zu schütten. Ungeheure Mengen Wasser kamen da vom Himmel. Und dann drehte der Wind, mal in diese und mal in jene Richtung.


Es scheint ein Wesenszug der tropischen Wellen zu sein, dass der Wind aus verschiedenen Richtungen kommt, am liebsten aus allen vier gleichzeitig. Reffen, Segel nachführen, das alles macht man am besten splitternackt, denn es ist nass aber warm. Dann kann man sich hinterher abtrocknen und hat nur ein nasses Handtuch und nicht -wie ich, unerfahren- nach kurzer Zeit fünf Garnituren Unterwäsche zum Trocknen. Bis eine tropische Welle durchgezogen ist, dauert unterschiedlich lange, mal fast zwei ganze Tage, mal nur wenige Stunden. Sie entstehen westlich von Afrika und ziehen in die Karibik.

Wie geht man mit ihnen um? Zunächst einmal: Wie alles Wetter muß man sie ertragen. Wer aus dem Südatlantik kommt, etwa von Südafrika oder St. Helena, kann es bei diesem Rat bewenden lassen. Anders verhält es sich bei einem Törn von Brasilien zu den Azoren oder gar in die Karibik. Tropische Wellen sind nämlich der Stoff, aus dem Hurrikane entstehen, nicht aus jeder und natürlich auch nur

in der Hurrikan-Saison, aber immerhin: Dann können sie gefährlich werden!

Hurrikane entstehen meist mitten auf dem Atlantik und wandern dann westwärts. Wer also von Juni bis November von Brasilien nach Norden startet, muss die Situation genau beobachten. Erfreulicherweise sind „tropical waves“ in den Wetterkarten aus Miami eingezeichnet. Man empfängt sie am besten nachts, um 00-20 oder 06-20 utc auf 8502 khz. Erfreulicherweise hatte auch der Diensthabende von Intermar Klaus. DJ3CD, meinem Fall die erforderlichen Daten sofort bereit und konnte mir sogar die Zuggeschwindigkeit „meiner“ tropischen Welle nennen. Ich bin dann weitergefahren. Es war ungemütlich, aber auch ungefährlich. Sollte die Karte aus Miami aber vermerken „developing tropical storm“, dann würde ich in den Kalmen und südlich der Konvergenzzone sofort beidrehen und warten, bis die Welle durchgezogen ist. Sonst müsste ich am Ende noch anwenden, was ich im Unterricht zum Sporthochseeschifferschein über Segeln im Hurrikan gelernt habe, - und das war auch schon nicht sehr überzeugend.

Jörg Barczynski, DC2JB,1215





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