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Logbuch der Yacht:   OE1SJB

Homepage der Yacht:  www.pukuri.at






SY-PUKURI  Op Hannes

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26.08.2008 Mail von OE1SJB Hannes
Hallo Intermarteam,
vielen Dank für das Update auf der Yachthomepage. Bedingungen am Funk waren heute Abend leider sehr schlecht, ich habe Euch zwar mittelmaessig empfangen, bin aber offensichtlich nicht bis zu Euch vorgedrungen (habt wohl mehr Power dahinter...). Sind nun in Lampedusa und fahren morgen weiter Richtung Westen nach Tunesien (Sousse). Wetterlage habe ich verstanden, N bis NW bis 4 Bft. ich nehme an, das passt auch noch bis Tunesien so.
lg, 73
Hannes OE1SJB



17.09.2008 erh.  09:39 SY-PUKURI OE1SJB
Liebes Intermarteam,
wir befinden uns dzt. an der E-Küste von Mallorca, segeln im Uhrzeigersinn die Küste entlang und wollen später nach Ibiza übersetzen. Leider waren die Bedingungen am 20m Band gestern schlecht, sodaß wir euren Wetterbericht nur unklar verstehen konnten. Ein QSO war leider auch nicht möglich. Das einzige was wir verstanden haben war eine Starkwindwarnung für Freitag. Ist diese noch aufrecht und aus welcher Richtung?
vielen Dank, 73
Hannes, oe1sjb



05.10.2008   Hannes, OE1SJB
Liebe Antennenexperten!
Irgendetwas funktioniert nicht optimal bei meiner Funkanlage. Die Operator von Intermar und auch andere haben mein schwankendes Signal beanstandet. Ich hatte heute Zeit und mal herumgemessen und folgendes festgestellt. Am 40, 30 und 20m Band schwankt das SWR zwischen 1.5 und 3 ungefähr im Sekundentakt. Mir kommt so vor, wie wenn es mit den Schiffsbewegungen in der Welle korreliert. Kann dieses Verhalten evtl. durch die Erdung hervorgerufen werden?
Das Coaxkabel zwischen RxTx und Tuner ist ok, ich habe auch direkt am Tuner gemessen, gleiche Symptome. Die Erde ist bei mir mit Kupferstreifen, die innenbords aufgeklebt sind, realisiert. Immer ein Streifen, dann ein Streifen Abstand, dann das nächste Kupferband; die einzelnen Streifen sind mehrmals mit einem Querstreifen untereinander verbunden, sodass sowas ähnliches wie ein Gitter entsteht; soll angeblich für die HF wie eine Fläche wirken.Da das Schiff nur sehr wenig Tiefgang hat (40cm) kann es schon vorkommen, dass die oberen Streifen, je nach Welle, mal im und mal ausserhalb vom Wasser sind. Evtl. liegt es auch am relativ langen Kabel zwischen Tuner und Antenne (ca. 5m).Irgendwelche Ideen was ich aus probieren soll, um den Fehler einzugrenzen bzw. zu beseitigen?
Der Tuner ist ein SGC 230, zum Messen verwende ich den Antennenanalyzer MFJ-256.
Das eigenartige ist, wenn ich die Verbindung zwischen Tuner und Erde trenne, kann
1. der Tuner trotzem die Antenne abstimmen und
2. die Schwankungen vom SWR sind auch noch da...
vy 73 de Hannes, oe1sjb


Samstag 31.01.2009 15:14 OE1SJB SY-PUKURI
Liebes Intermar-Team,
in 14 Tagen haben wir den Atlantik bezwungen, von den Kap Verden nach
Martinique. Der aussertürliche Sendetermin um 10.00z war ein tägliches Highlite
und Fixpunkt. Es tat schon sehr gut Christophs, dh2lc, vertraute Stimme nach
einer langen Nacht zu hören und zu hoffen, dass er uns etwas weniger Wind
voraussagen kann. Weniger Wind war leider immer morgen oder übermorgen und so
sind wir halt nie mit voller Besegelung sondern eher mit Schlepptrosse und
kleiner Genua unterwegs gewesen. So nach 10 Tagen hat man sich auch daran
gewöhnt und alles ist halb so schlimm. Wegen der Schlepptrosse konnten wir nur
zwei mal die Angel einsetzen und fingen auch eine Goldmakrele von 70cm (mit
Gartenschlauchköderpatent). Hier in Martinique, heilen wir die Wunden vom Atlantik,
reparieren das kaputte Seitenfenster und sundownen endlich wieder mit kalten
Drinks.


OE1SJB Shack
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OE1SJB Schiff
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Ein Erfahrungsbericht eines Newcomers

Anfang Juli 2008 starteten Christine Neuwirth und Hannes Studeny, OE1SJB, von Pula zu einer mehrjährigen Segelreise Richtung Westen. Die Vorbereitungszeit war wie immer viel zu kurz, mussten doch eine Menge unterschiedlicher Projekte zu Ende gebracht werden, wie z.B. die Amateurfunkprüfung Anfang Mai 08. Im Dezember fand der Kontakt mit Arnold Gallhuber, OE1AGB, statt und bald darauf saß ich im Unterrichtsraum der Seefunkschule Gigahertz. Die Technik war mir zum Glück nicht ganz fremd, nur die Betriebsarten und der Rechtsteil waren neu und wurden wirklich verständlich und in angenehmer Art und Weise vorgetragen.

Parallel dazu ersteigerte ich bei eBay einen Kurzwellen Transceiver, einen ICOM IC 706 MKIIG, einen Antennentuner SGC 230, ein Pactor Modem von SCS, den PTC-IIex und 2 VHF Handys. Provisorisch wurde die Gerätschaft in der Wohnung zusammengebaut, viele unterschiedlichste Stecker an winzige Kabel gelötet, nur um zu testen ob alles funktioniert. Ein Stückerl Draht vom Balkon in den Innenhof gespannt, die Erde professionell ums Zentralheizungsrohr gewickelt und schon war ich auf Kurzwelle QRV - dachte ich. Es war eindeutiges Rauschen zu empfangen, immerhin, und der Tuner gab sich reichlich Mühe die Antenne abzustimmen. Ein echter Funktionstest vom Transceiver erfolgte bei Günter Wildmann, OE3GWW, der auch gleich einen Kontakt mit seinem fast Nachbarn Mike, OE3MZC, auf UKW herstellte. Danach war für mich klar, ich brauche auch eine Antenne für 2m und 70cm.

In der Bibliothek borgte ich mir den Rothammel aus, der mich in seiner Fülle von Antennenformen schier erschlug. Wieder bei eBay ersteigerte ich ein Antennenmessgerät, ein älteres Teil von MFJ, den MFJ 256 und im Internet fand ich eine einfache Bastelanleitung für eine J-Antenne, die für beide Bänder ein gutes Stehwellenverhältnis liefern sollte - nur bei mir nicht. Es fehlte bei mir eindeutig noch am tieferen Verständnis der Materie und an der Bedienung vom Antennenmessgerät. Der Autor vom Artikel war wieder Michael Zwingl, den ich zufällig auf der Tullner Messe traf. Ein paar Wochen später war ich dann in der Baunzen im Haus mit der größten Antenne am Dach und im Vorgarten stimmten dann Mike und ich (mehr Mike als ich) die Antenne ab. Erst hier erfuhr ich, dass Mike der Präsident vom OEVSV ist. Bei mir zu Hause funktionierte die Antenne dann auch noch und ich konnte einigen Gesprächen vom Echolink Relais am Kahlenberg zuhören. Senden durfte ich zu dieser Zeit noch nicht. In der verbleibenden Zeit in Wien wurde noch eine Platine für ein Soundkarten Interface und eine Platine für die Steuerung des Tuners (Smartcom) geätzt und bestückt, viele Meter diverser Kabel und Stecker gekauft und Anfang Juni fuhren wir vollbepackt nach Pula um in einem Monat das Schiff, einen Katamaran, für die große Reise auszurüsten. Es wurde ein Windgenerator, eine Windselbsteueranlage und ein Wassermacher eingebaut und unzählige Kleinstprojekte realisiert, sodass für die Installation der Antenne und Kurzwellenanlage keine Zeit blieb. Erst während einer Schlechtwetterphase im Hafen von Monopoly (Italien) fand ich Zeit, die Erde (6cm breite, selbstklebende Kupferstreifen unter der Wasserlinie innen im Rumpf aufgeklebt) und die Antenne (12m langen 2mm Nirodraht achtern vom Backbordrumpf in den Mast gezogen) aufzubauen. Eine fixe Antenne, wie z.B. ein isoliertes Achterstag war bei mir nicht möglich ,weil das Großsegel sehr weit nach hinten ausgestellt ist, durchgelattetes Groß, und ich nur Backstagen habe). Eine Stabantenne schied aus Kostengründen aus, außerdem wäre sie sehr schwer zu beschaffen und die Montage auch nicht unproblematisch gewesen. Leider fiel die Distanz zwischen Tuner und Fußpunkt der Antenne relativ groß aus (5m), aber umso erstaunlicher war es für mich, wie ich zum ersten Mal versuchte mich mit einer italienischen Station via Pactor und Winlink zu verbinden und es auf Anhieb(!) klappte. Ab diesem Zeitpunkt wurden nun fleißig eMails geschrieben und jeden Tag vor dem Auslaufen diverse aktuelle Wetterberichte vom Winlink System abgerufen. Als praktisch hat sich erwiesen, dass Pactor und auch sogar SSB Verbindungen nur mit der Antennenzuleitung möglich sind, wenn es nicht möglich ist, aufgrund der Segelstellung, die Antenne zu spannen.

Sehr positiv erwähnenswert ist das Winlink Service von OE3XEC, der u.A. im 30m Band auf der Frequenz 10.146,5 kHz QRV ist, und immer hervorragende Verbindungen von Italien über Malta, Tunesien, Sardinien bis zu den Balearen lieferte. Transferraten von 2.400 bps sind fast normal, bei guten Bedingungen waren schon öfters 3.600 bps erzielt worden. Auf SSB war ich bis jetzt nur am 20m Band etwas aktiv, vor allem mit Intermar auf der Frequenz 14.313. Mit Gert, OE3ZK, fand überhaupt meinerseits das erste QSO statt, sehr chaotisch und aufregend, kurz darauf mit Mike, OE3MZC. Für die Zeit, die wir rund um Malta verbrachten, war ich auch mit Echolink QRV. Die größten Hürden waren die richtigen Einstellungen am Transciever und das Erzeugen der DTMF Töne. Mittlerweile hat sich die Aufregung während eines QSO's gelegt, die vielen Menüpunkte und Einstellungen am Funkgerät sind nun auch beherrschbar, mit der Zeit werde ich mir auch die Rufzeichen meiner Gegenstellen merken und die Sprechverbindungen werden hoffentlich weniger unkonventionell und den Gepflogenheiten entsprechender. Sollte jemand mit mir Kontakt aufnehmen wollen, so bin ich unter der eMail Adresse oe1sjb@winlink.org erreichbar. Weiters versuche ich jeden Sonntag um 08.30 und am Mittwoch um 14.30 jeweils UTC auf 14.313 QRV zu sein. Unsere aktuelle Position, Reiseberichte und Bilder sind auf der Homepage www.pukuri.at abrufbar.

Sollte jemand ein QSO von einer einsamen Insel benötigen so ist dies, wenn es auf der Route liegt, kein Problem. Mit Arnold, OE1AGB, hat es von Linosa leider nicht geklappt, da war ein Vulkan im Weg und die dzt. generell schlechten Ausbreitungsbedingungen taten ihr übriges. Den Termin und die QRG waren wieder über Pactor und eMail vereinbart worden. Abschließend muss ich sagen, dass die Betriebsart Pactor in Zusammenarbeit mit Winlink sensationell gut funktioniert und wesentlich die Kommunikation auf See erleichtert. Durch das Abrufen von Wetterberichten und Gribfiles ist die Routenplanung um vieles einfacher und auch sicherer, vor allem ist man nicht nur von einem Wetterbericht, den man z.B. über UKW Seefunk empfangen kann, abhängig, sondern kann vergleichen und ist nicht an fixe Sendezeiten gebunden.

Technische Daten der Funkausrüstung

Die Pukuri

Der Eigner Mag. Hannes Studeny, Baujahr 1967, Rufzeichen neuerdings OE1SJB langjähriger Projektleiter und Entwickler für EDV-Projekte im Versicherungsbereich

Die Crew Christine Neuwirth, Baujahr 1971, Lebenskünstlerin

Der weitere Plan: Wir segeln Richtung Gibraltar, zu den Kanarischen Inseln und weiter zu den Kapverdischen Inseln. Von dort kommt der große Schlag über den Atlantik in die Karibik. Ab der Karibik gibt es noch keinen Plan, man wird sehen...