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Logbuch der Yacht:   OE5BTO

Homepage der Yacht:   http://www.tartaruga1.de/



SY-TARTARUGA  OM  Joachim & Silvia

   




4.5.2009

Kalimera, Rolf!

Wir sind vor Anker an der Westküste von Korfu, im Hafen Paläokastritsa
(welch unaussprechlicher Name).
Hier haben wir endlich wieder Internet Zugang, in diesem Ort gibt es Wlan
Access Points. In Italien ist das nicht so, da muß man in jedem Internet
Lokal seinen Ausweis vorlegen. In Bari gab es sogar einen Waschsalon mit
Internet - sehr praktisch.
Unsere Abreise in Kroatien war "steinig". Schon am ersten Tag haben wir
unser schönes 105qm großes Parasail beim Setzen zerrissen. Aber gleich
ordentlich, 8m quer und 14m längs Riß ! Nach einem wildem Ritt über hohe
Wellen sind wir auf der Insel VIS 1 Woche im aufgelassenen Marinebunker
gelegen. Dort habe ich die beiden Antriebe zerlegt, abgedichtet und wieder
zusammengebaut. An eine Weiterfahrt war ohnehin nicht zu denken, die Wellen
des starken Jugo (Südwind) ließen die TARTARUGA sogar im Bunker tanzen.

Am Sonntag den 5.April verließen wir Kroatien, und hatten einen schönen
NW-Wind auf der Überfahrt zu den Tremitischen Inseln. Dort wurden gerade die
Cafes entstaubt und geputzt, in Erwartung der ersten Touristen die zu Ostern
anreisen. Die Inseln sind bei den Italienern ein sehr beliebtes Urlaubsziel.
San Nicolas hat eine Festung mit Kirche und ehemaligen Kloster vorzuweisen,
vis a vis liegt San Domino, die grüne Insel mit kleinen Hotels und
Ferienappartments. Die anderen Insel sind nur von Vögeln bewohnt und stehen
unter Naturschutz. Das Wasser ist glasklar und das Meer hat versteckte
Buchten in die Inseln genagt, welche häufig nur mit einem Boot zu erreichen
sind.

Unsere nächste Station war Vieste. Im diesem Hafen waren wir schon 2006 in
der neuen Marina gelegen, bis heuer sind noch ein paar Schwimmstege
dazugekommen, sonst hat an dieser Baustelle nichts getan. (Laut Tafel am
Eingang 2000 begonnen und von der EU gefördert).
Wer weiß in welche dunklen Kanäle die Gelder geflossen sind.
Vieste ist eine sehr hübsche und lebendige Stadt. Eine gepflegte Promenade
mit Cafes und Restaurants, eine mittelalterliche Altstadt mit engen Gassen
und vielen Treppen, und ein beeindruckendes Muschelmuseum warten auf den
Besucher. Im Norden und im Süden der Stadt erstrecken sich km-lange
Sandstrände, ein Paradies für alle Surfer und Kiter.

In Bari haben wir dann 45m Ripstop Tape für unser Parasail bekommen. Die
Reparatur dauerte 3,5 Tage (kleben, nähen, wieder kleben, nähen und Teile
mit der Hand nähen) Die Sonne lieferte den Strom und die Nähmaschine
ratterte. Bari kannten wir ja schon von unserm letzten Besuch, so rollerten
wir mit unseren Tretern schnell durch die Stadt um unsere Besorgungen zu
erledigen, und lösten dabei bei den Italienern großes Erstaunen aus.
Von Bari nach Brindisi konnten wir das Parasail wieder setzen, leider war zu
wenig Wind für die lange Strecke und wir mußten in dem kleinen Hafen von
Villanova di Ostruni an einer Boje übernachten. Zum Abendessen gab es
frisches Thunfischfilet vom 2kg Bonito der am Vormittag an unserm Köder
Gefallen fand.

An der Mole der Altstadt von Brindisi wird die TARTARUGA von älteren
italienischen Herren bestaunt und bewundert. Wir haben wieder tagelang
SE-Wind und planen einen Ausflug nach Lecce. Die Zugfahrt dauert 30min, aber
der Zug hat in Brindisi 45min Aufenthalt. Wir sitzen ungläubig im Abteil,
doch für die italienischen Reisenden scheint das ganz normal zu sein. Es ist
der 25.April, Tag der Unabhängigkeit, da sind wohl die Fahrpläne variabel.
Wir kommen erst zu Mittag in Lecce an, da schließen auch die Festung und die
Kirchen ihre Tore. So besichtigen wir die Paläste und Kirchen zunächst von
außen, und erst nach der Siesta von innen. Lecce ist berühmt für seine
Barockarchitektur aus dem 16. und 17 Jhdt. man meint jede Kirche versuche
die nächste an Verzierungen noch zu übertrumpfen.

In Brindisi verpflegen wir uns ausgiebig mit Käse und anderen italienischen
Leckereien. Die Einkaufsstrasse zwischen Hafen und Bahnhof wurde zur Hälfte
in eine Fußgängerzone umgewandelt und es gibt Geschäfte für jeden
Geldbeutel. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen, Brindisi lebt von den
Transitreisenden. Sehenswert ist die Ausstellung im Dommuseum, die einen
Blick auf die Geschichte der Hafenstadt gewährt.

Auf der Fahrt nach Otranto und weiter nach Korfu haben wir viel Abwechslung
beim Segeln - Winde von leicht bis stark, Sonne und Gewitterschauer. Daher
müssen wir oft Segel (und Kleidung) wechseln.

Ganz viele Grüße senden

Silvia, Joachim und Tom (OE5BTO)